Denkstation Bildung

Kommunales Bildungsmanagement weiterentwickeln

Art:

Ort:
Hotel Schloss Neustadt Glewe
Schlossfreiheit 1
19306 Neustadt-Glewe
Datum: 
Mittwoch, 20. Juni 2018 (ganztägig) bis Donnerstag, 21. Juni 2018 (ganztägig)
Eine Kurzdokumentation zur Veranstaltung finden Sie unten im Downloadbereich.
Sofern Sie an der Veranstaltung teilgenommen haben, sollten Sie eine umfassende Veranstaltungsdokumentation bereits per E-Mail erhalten haben - Sie brauchen die hier anliegende Kurzdokumentation also nicht herunterzuladen!
 
Die Transferagentur Nord-Ost lädt Sie herzlich ein zum ersten Treffen des länderübergreifenden Netzwerks „Denkstation Bildung - kommunales Bildungsmanagement weiterentwickeln“.
Pro Jahr organisieren wir für Sie zwei zweitägige Netzwerktreffen. Die Veranstaltungsreihe richtet sich primär an die kommunalen Bildungsmanager/-innen.
 
Unser erstes Netzwerktreffen in diesem Jahr findet am 20. und 21. Juni 2018 im Schlosshotel Neustadt-Glewe statt. In diesen zwei Tagen wollen wir mit Ihnen zum Thema „Familienbildung – Bildung für alle von Anfang an“  arbeiten.
 
Die Familie ist der erste und wichtigste Bildungsort für Kinder. Die ersten Lebens- und Bildungs-erfahrungen werden hier grundlegend geprägt. Eine entscheidende Rolle in der frühen Bildung und frühkindlichen Förderung spielen die für Erziehung zuständigen Familienmitglieder. Sie initiieren Bildungsprozesse im Alltag, legen den Grundstein für formelle Bildung und sind für richtungs-weisende Bildungsentscheidungen verantwortlich.
 
Familienbildung in einer Kommune hat daher die wichtige Aufgabe, durch eine enge Einbeziehung der Eltern und erziehungsverantwortlichen Familienmitglieder der Entstehung und Zuspitzung von familiären und erzieherischen Problemlagen vorzubeugen und positive Lebensbedingungen für Kinder und Familien zu schaffen, die wiederum ein gutes Aufwachsen ermöglichen. Somit kann eine früh beginnende Familienbildung zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit führen. 
 
Auf Seiten der Kommunalverwaltung liegt die steuernde und planerische Verantwortung für die Familienbildung (§16 DGB VIII; §79 SGB VIII) bei den öffentlichen Trägern der Jugendhilfe. Neben dem gesetzlichen Auftrag des Jugendamtes zur Familienbildung beeinflussen noch weitere flankierende Gesetze, wie z.B. das Weiterbildungsförderungsgesetz, deren Ausgestaltung innerhalb einer Kommune.
 
Verwaltungsintern sind daher zahlreiche Bereiche, wie Jugendamt, allgemeiner Sozialdienst, Schulamt, Gesundheitsamt oder auch Stadtentwicklung und Bauamt für die Familienbildung relevant, weil diese einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebenssituationen von Familien haben. Familienbildung ist somit ein typisches Querschnittsthema. Sie kann nur gelingen, wenn innerhalb der Verwaltung Strukturen vorhanden sind, die die Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Verwaltungseinheiten intern, aber auch die Zusammenarbeit mit Akteuren außerhalb der Jugendhilfe befördern. Nur so ist eine strategische Einbettung und Verzahnung in die gesamtkommunalen Entwicklungen möglich.
 
An diesem Punkt kann das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement (DKBM) ansetzen und verwaltungsintern bei der Vernetzung und strategischen Ausrichtung von thematischen Schnittstellen wie der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung, der Bildungsberatung, der Gestaltung von Bildungsübergängen oder dem Weiterbildungsbereich unterstützend wirksam werden, z.B. durch das Verfügbarmachen relevanter Daten. Das DKBM kann somit als Triebfeder der Familienbildung betrachtet werden. Es kann darüber hinaus bei der Analyse der Bedarfslagen wirksam werden und eine höhere Priorisierung des Themas innerhalb der Kommune befördern.
 
Das zweitägige Netzwerktreffen wird diese Aspekte in den Mittelpunkt stellen:
Am ersten Tag wird die Fachstelle ALFA (Alles Familie, Familie ist alles) der Hochschule Neubrandenburg allgemeine Einblicke in das Thema Familienbildung sowie in ihr 3-jähriges Forschungsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern geben und dabei sowohl aus der Bürgerbefragung zur Familienbildung berichten, als auch ein geeignetes Modell zur Entwicklung von Rahmen- und Umsetzungskonzepten in der Familienbildung vorstellen. Anschließend wollen wir einen Blick in Ihre Kommunen werfen und uns zum Status Quo Familienbildung austauschen. Ziel des ersten Tages soll es sein, eine Schärfung der Schnittstellen zwischen Familienbildung und DKBM vorzunehmen. Den ersten Tag wollen wir mit Ihnen gern bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen.
 
An Tag zwei wollen wir Beispiele guter Praxis zu Wort kommen lassen und Ihnen Einblicke in die kommunale Familienpolitik der Stadt Leipzig und des Landkreises Vorpommern-Greifswald ermöglichen. Neben den Praxisbeispielen wollen wir zur Entwicklung und Umsetzung der Familienbildung im DKBM arbeiten, bevor Sie am Nachmittag die Möglichkeit zum freien Austausch oder der kollegialen Fallberatung haben.

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